„Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) hat die Aufgabe, Segen für die Mitmenschen zu sein, wenn man den Auftrag des Begründers, Bischof Emmanuel von Ketteler, ernst nehme“, so Kreisvorsitzende Brunhilde Aigner auf der Jahreshauptversammlung des Harter Ortsverbandes. Die KAB steht für eine christliche Bewegung, auf die jedes Mitglied stolz sein darf. Mit ihren Forderungen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene ist sie anerkannt. Zum Wohle der Menschheit dienen, gutes Leben für alle, soziale Gerechtigkeit, hier habe die KAB in der Öffentlichkeit schon viel erreicht. Die KAB ist die sozialpolitische Stimme der Katholiken Deutschlands. Die soziale Frage hat nichts an Aktualität verloren. Andreas Wachter, der sich den Anwesenden als neuer Diözesansekretär vorstellte, konnte fünf Vorstandsmitgliedern für langjährige Mitarbeit in der Vorstandschaft mit dem Bronzekreuz des Diözesanverbandes Passau, auszeichnen. Zwei Mitglieder erhielten für 25-jährige Mitgliedschaft das Ehrenzeichen in Silber samt Urkunde des Bundesverbandes. Für langjährige Mitgliedschaft im Ortsverband konnten zwölf Mitglieder geehrt werden.
Die 38. Jahreshauptversammlung der KAB wurde mit einem gutbesuchten Gedenkgottesdienst in der Harter Pfarrkirche eröffnet. Zelebrant war Ruhestandsgeistlicher Pfarrer Franz Aicher, der neben den verstorbenen KAB-Mitgliedern vor allem dem im letzten Jahr verstorbenen Begründer der KAB Hart/Alz, Prälat Konrad Unterhitzenberger, in das Gedenken einschloss. Im Anschluss trafen sich 33 Mitglieder und Ehrengäste zur 38. Jahreshauptversammlung mit Neuwahl der Vorstandschaft und Ehrung langjähriger und verdienter Mitglieder im Pfarrheim.
Hier stellte sich der neue Diözesansekretär der KAB, Andreas Wachter, vor. Der 32-jährige ist geboren und aufgewachsen in Ochsenhausen/Baden-Württemberg und lebt mit seiner Frau und den beiden kleinen Töchtern auf einer ehemaligen Hofstelle bei Waldkraiburg. Er freue sich auf viele Begegnungen in den Landkreisen Altötting, Rottal-Inn und Dingolfing-Landau, für die er zuständig ist. Zuständig ist er als Geschäftsführer auch für das KAB-Bildungswerk Passau. Von Dezember 2009 bis Ende 2014 war Wachter Bildungsreferent beim Offenen Seminar der Diözese Augsburg in Seifriedsberg/Oberallgäu. Vorher studierte Wachter Theologie und Soziale Arbeit an der Hochschule in Benediktbeuern, wo er Vorlesungen des jetzigen Passauer Bischofs Stefan Oster besuchte. Nach dem Abschluss mit Philosophischen Baccalaureat, Vordiplom in Theologie und Diplom in Sozialer Arbeit, war Wachter ein knappes Jahr als Sozialpädagoge bei der Landzeitwohnungslosenhilfe in Wasserburg am Inn tätig. Eine lebendige KAB bestehe aus vielen Mitgliedern, die er sich auch für die KAB Hart wünsche.
Einigkeit im Ortsverband bewiesen die turnusgemäß durchgeführten Neuwahlen der Vorstandschaft. Als Wahlleiter fungierte Pfarrer Michael Witti. Einstimmig wiedergewählt wurden Franz Wastl zum 1. Vorsitzenden, Peter Karban zum stellvertretendem Vorsitzenden. Neue 1. Vorsitzende ist Eva Germer, nachdem Michaela Eberhard nach zwei Jahren nicht mehr kandidierte. Neue stellvertretende Vorsitzende ist Helga Fryzel, bisher Beisitzerin. Zur Schriftführerin und Pressereferentin wiedergewählt wurde Maria Wastl, das Kassenamt liegt wie bisher in Händen von Helga Kurz. Ortspräses ist weiterhin kraft seines Amtes Pfarrer Michael Witti. Beisitzer sind: Angelika Babjar-Dietlmeier, Reinhold Fryzel neu, Josef Lewey neu, Paul Mainka (Fahnenträger) und Michael Ritzinger junior, wie bisher. Kassenprüfer sind: Vinzenz Wiesenberger und Dr. Klaus Winter. Josef König übernimmt anstelle von Wilhelm Bobenstetter die Betreuung des Seniorenturnens. Aus der Vorstandschaft ausgeschieden ist nach 23 Jahren Franz Brandlmayer. Wegen Krankheit in Abwesenheit überbringt Franz Wastl das Bronzekreuz samt Urkunde des Diözesanverbandes und ein Präsent des Ortsverbandes im Auftrag der Vorstandschaft dem scheidenden Franz Brandlmayer.
Vorsitzender Franz Wastl gab in seinem Bericht bekannt, dass die Mitgliederzahl sich derzeit auf 129 Frauen und Männer belaufe. Drei Mitglieder konnten neu aufgenommen werden, ebenso drei musste man zu Grabe geleiten. 23 Mitgliedern konnte zu runden und halbrunden Geburtstagen gratuliert werden. Eine Spende in Höhe von 5000 Euro zugunsten der energetischen Pfarrheimrenovierung konnte an die Katholische Kirchenstiftung überwiesen werden. Die Christliche Arbeiterhilfe (CAH) in Freyung konnte mit 226 Euro finanziell unterstützt werden. Auch zur Ehejubiläumsfeier im Pfarrverband Feichten wurde ein Unkostenbeitrag in Höhe von 212,75 Euro geleistet.
Der Bericht von Schriftführerin Maria Wastl umfasste chronologisch die Veranstaltungen im abgelaufenen Berichtszeitraum. In zwei Vorstandssitzungen wurde das Jahresprogramm festgelegt. Herausragend waren der Arbeitnehmersonntag, der unter dem Motto „Ist unsere Arbeit menschenwürdig – werden wir ihr gerecht?“ stand. Beteiligt habe man sich an kirchlichen Veranstaltungen, ebenso am 25-jährigen KAB-Jubiläum in Engelsberg, am 60-jährigen Jubiläum des Harter Gartenbauvereins sowie am 50-jährigen Gründungsfest des FSC Hart. Veranstaltet habe man das Sonnwendfest und das Weinfest, mitveranstaltet das Pfarrfest. Als Delegierte teilgenommen habe man im Juli am Diözesantag in Passau. Für die Bergmesse auf dem Haunsberg in Obertrum/Österreich wurde ein Bus eingesetzt, anschließend erfolgte eine Klosterführung durch die Benediktinerabtei in Michaelbeuern. Zusammen mit der Kolping Heiligkreuz führte die KAB Hart den Ehejubiläumstag im Pfarrverband Feichten durch. Ein Vortrag zum Thema „Selbstbestimmtheit und Unterstützung während und am Ende des Lebens“ im November erbrachte eine Spende in Höhe von 160 Euro für den Hospizverein im Landkreis Altötting.
Vom Seniorenturnen informierten deren Leiterin Sabine Haible und Betreuer Josef König. Erfreulich ist, dass sich allwöchentlich montags cirka 30 Frauen und Männer zur Gymnastik in der Schulturnhalle treffen.
Den Kassenbericht in Einnahmen und Ausgaben erteilte Kassierin Helga Kurz. Vinzenz Wiesenberger und Dr. Klaus Winter übernahmen die Kassenprüfung, bei der es keine Beanstandung gab. Der von Dr. Klaus Winter beantragten Entlastung der Vorstandschaft stimmte die Versammlung einstimmig zu.
Im Grußwort hob Präses Pfarrer Michael Witti hervor, dass die Lebendigkeit einer Pfarrgemeinde nur unwesentlich vom Pfarrer oder vom Seelsorgeteam abhänge, wie sich eine Gemeinde entwickelt, sondern ganz wesentlich verantwortlich für die Lebendigkeit oder Nichtlebendigkeit einer Pfarrgemeinde auf Dauer betrachtet, sind es die Menschen selber, sind es die Gruppen, Verbände, die gewählten Gremien. Welches Klima in einer Pfarrgemeinde herrscht, kann man nicht verordnen oder anschaffen. Die eigentlichen Träger sind immer die Menschen vor Ort, die Getauften, die Gefirmten, die entscheiden, ob die Kirchengemeinde lebendig ist, ob sie ansprechend ist oder nicht. Wenn es gelingt, dass Leute sagen, da gehe ich gerne hin, hier ist eine gute Zukunft. Ob jemand dazugehören möchte oder nicht, dies entscheidet sich in kirchlichen Vereinen genau so wie bei anderen x-beliebigen Vereinen. Einzig und allein entscheidend ist, ob man für sein eigenes Leben aus dieser Gemeinschaft was Positives mitnehmen kann, nicht materiell sondern ideell, der wird niemals diese Gemeinschaft verlassen. Man müsse wieder darauf schauen, was brauchen die Leute heute wirklich, was ihnen andere Vereine und Gruppen nicht geben können.
Grüße der KAB-Kreisvorstandschaft überbrachte Kreisvorsitzende Brunhilde Aigner. Einen Satz von Bischof Stefan Oster beim Neujahrsempfang gab Brunhilde Aigner an die Anwesenden weiter. Bischof Oster sagte: „Wenn ich bereit bin mich auf den Weg Jesu zu stellen, dann sagt Gott zu uns, du wirst Segen sein, Segen für die Mitmenschen, die Gott uns in den Weg gestellt hat“. „Gut wirtschaften“ steht auf dem Jahresprogramm 2015 des Bundesverbandes der KAB. In diesem Rahmen will die KAB die Öffentlichkeit auf die wirtschaftlichen, politischen, sozialen und demokratischen Veränderungen aufmerksam machen. Mit den Worten „Erheben wir weiterhin unsere Stimme für soziale Gerechtigkeit weltweit und Ihr sollt Segen sein, auf den Spuren Jesu“, wünschte Aigner dem Harter Ortsverband alles Gute.
EHRUNGEN:
Das Ehrenzeichen in Silber samt Urkunden des Bundes- und Ortsverbandes erhielten:
Für 25 Jahre Mitgliedschaft: Regina Burmann-Peterlunger sowie Bürgermeister i. R. Wolfgang Reichenwallner.
Je eine Urkunde des KAB-Ortsverbandes erhielten:
Für 10 Jahre: Sabine Haible, Katharina Karban, Peter Karban, Christian Muntersgruber
Für 15 Jahre: Marianne Fiebag, Werner Fiebag, Rosi Kohl
Für 30 Jahre: Franz Brandlmayer
Für 35 Jahre: Maria Arpaschi, Helga Fryzel, Reinhold Fryzel, Josef Tausche
Alle Geehrten erhielten zusätzlich eine Flasche Kirchenwein.
(Text/Bilder: M. Wastl)