Pfarrer Michael Witti als G’stanzlsänger beim volkstümlichen „Hoagarten“ – 1619,20 Euro zugunsten der Orgelsanierung für Harter Pfarrkirche – Sänger, Musikanten, Erzähler verzichteten auf Gage
Ein voller Erfolg wurde der musikalische Hoagarten der Pfarrgemeinde Hart/Alz im fast vollbesetzten AlzChem-Betriebsrestaurant. Die Benefizveranstaltung zugunsten der Orgelsanierung in der Pfarrkirche „Heilige Familie“ in Hart/Alz erbrachte einen Spendenerlös in Höhe von 1619,20 Euro. Über die positive Resonanz des Publikums freuten sich nicht nur Pfarrer Michael Witti und die Initiatorin Pfarrsekretärin Brigitte Mühlhofer, sondern auch die drei Harter Organisten Rosmarie Staar, Christian Schneider sowie als dienstälteste, die über 80-jährige Cilli Solnar. Als Dankeschön überreichte Rosmarie Staar abschließend an Brigitte Mühlhofer einen Blumenstrauß.
Das zweieinhalbstündige Unterhaltungsprogramm eröffnete die vierköpfige Hausmusik Mühlhofer, worauf Brigitte Mühlhofer an die etwa 130 Besucher aus dem Pfarrverband Feichten, Hart, Heiligkreuz und Wald/Alz und darüber hinaus ein herzliches „Grüaß God“ richtete. Als Grund der Veranstaltung nannte sie die bevorstehende Sanierung der Harter Kirchenorgel, die immer mehr den Geist aufgibt. Für den Hoagarten eingeladen hatte Brigitte Mühldorfer heimische Musikgruppen und Gstanzlsänger, welche abwechselnd die Unterhaltung der Gäste übernahmen.
Mit volkstümlich bayerischen Liedern, komponiert von Kathi Stimmer, erfreute der 18-köpfige Landfrauenchor aus dem Landkreis Altötting unter Leitung von Rosmarie Staar. Der dreistimmige Frauenchor wurde vor 22 Jahren gegründet und wird von Rosmarie Staar auf dem Akkordeon begleitet. Beinahe zum Tanz verleitete das Lied „Sing ma a weng, tanz ma a weng“, doch aus Platzgründen musste dies unterlassen bleiben.
Die „Schroff’ner Sait’n Musi“ mit Waltraud Grünwald (Gitarre), Claudia Stadler (Zither), Theresia Hechenberger (Hackbrett) und Theresia Thurnhuber (Hackbrett), erfreute unter anderem mit einer Josefipolka, einem Gigl-Gogl-Galopp sowie einem Strohwiesl-Marsch.
Für viele Lacher und glänzende Laune sorgten die Couplet-Sängerinnen „Drent und Herent“ (Waltraud Grünwald aus Schroffen und Helga Thurner aus Braunau/Inn) mit alten, lustigen und überlieferten Liedern sowie mit gar manchem Witz. Beim G’stanzl-Singen mussten vor allem anwesende Gäste aus Kirche und Politik herhalten.
Einen Beitrag als G’stanzlsänger leistete Pfarrer Michael Witti, musikalisch begleitet von Maria Mühlhofer auf der steirischen Ziach. So lautete ein G’stanzl: „Ja i bin der Pfarrer vo Feicht’n, Heiligkreuz ghört scho ewiglang dazu, seit drei Jahren die Harter und Walder do gib i selten moi a Ruh. Aber eigentlich bin i do erst seit 4 Wochen Pfarrer, da legst die ja glei hi, weil bei der Kircha und beim Staat regiert die heilige Bürokratie. Ungelogen, letzte Wocha kimt a großa Brief und da Bischof zu mir, ja ich hob doch nix ogstoad, so sagte ich mir. Offenbar war ich drei Jahr lang nur Pfarrverwalter für Hart u. Wald, seit 1. September bin ich ihr ernannter Pfarrer, bei gleicher Arbeit u. gleichem Gehalt“. Scheinbar gibt’s drei Jahre Probezeit, um in Hart und in Wald ein ordentlicher Pfarrer zu werden, resümierte Witti daraus.
Weitere G’stanzl Pfarrer Wittis galten dem Wirt, der heit gut kocht, seinem Nachbarn, Feichtens Bürgermeister Hans Aicher, dem feschen Jubelpaar, an Moia und de sei (Hedi Aicher). Ihm selber geht’s wia der Harter Orgel, wenn er mehra laffa muss, pfeifft er aus dem letzten Loch. Drum feiern wir heit mitanand, und hoffen, es bleibt was dann doch. „Machts euch noch einen schönen Abend, denn gfreit hot uns des sehr“, wünschte der Pfarrer allen Besuchern, die daraufhin kräftig applaudierten.
Mit heiteren Mundartversen und lustigen Geschichten unterhielten Ludwig, Brigitte und Maria Mühlhofer. Instrumental zu hören war die „Hausmusik Mühlhofer“ mit Boarischem, Polkas und Walzer, gespielt von Brigitte (Gitarre), von Maria (Streirischer Ziach), Quirin (Hackbrett) und Ludwig Mühlhofer (Bass). Gemeinsam gesungen wurde abschließend das Lied „Hoamgeh voller Freid“.
Pfarrer Michael Witti sagte abschließend im Namen der Kirchenverwaltung allen Besuchern, die ihr Scherflein zur Orgelsanierung beigetragen haben, ein herzliches Vergelts Gott. Langen Applaus gabs für Pfarrsekretärin Brigitte Mühlhofer, auf deren Einsatz der Abend zustandekam und allen Sängern, Musikern und Erzählern, die zu gunsten der Orgelsanierung auf ihre Gage verzichteten.
(Text und Bilder: Wastl)