Die Pfarrgemeinde Feichten hat zum Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Pfarrer Michael Witti erinnerte in seiner Predigt an den 9. November 1938, den Tag an dem Synagogen niedergebrannt, unschuldige Menschen mit dem Tod bedroht und getötet wurden. Es an jedem einzelnen ob die Rufe nach Frieden einmal mehr ungehört und folgendlos verhallen würden. Es sei als Christ nicht einfach, Stellung zu beziehen, da man heutzutage wieder damit rechnen müsse, mit Worten bedroht zu werden, vor allem wenn man sich auf die Seite des Schwächeren stelle. „Der Tod mahnt, dass alle Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft der Welt übernommen werden muss.“ so Witti.
Am Kriegerdenkmal sagte Bürgermeister Hans Aicher, dass der Volkstrauertag ein stiller Gedenktag sei, an dem insbesondere die Erinnerung an die gefallenen Soldaten beider Weltkriege ihren würdigen Platz haben. Doch sei ein Frieden nicht selbstverständlich, auch wenn die Erinnerungen an die Weltkriege nach 71 Jahren zu verblassen scheinen. Dabei seien nach 1945 in über 200 Kriegen, Bürgerkriegen und den jüngsten Terroranschlägen weitere Millionen Toter zu beklagen. Zwar finde der Krieg nicht unmittelbar in der Gemeinde statt, doch kommen die umwälzenden Ereignisse der nordafrikanischen und orientalischen Krisengebiete täglich in Form der Nachrichten ins heimische Wohnzimmer, so Aicher. „Wir können aus der Vergangenheit lernen, ohne den Respekt für die Toten zu verlieren. Die Aufgabe, die diese Verstorbenen hinterlassen haben, lautet, für ein friedliches Miteinander zu sorgen.“ mahnte Aicher. KSK-Vorstand Rainer Zenz hofft, dass die Politiker erkennen, dass Konflikte nicht mit Gewalt gelöst werden können. Gemeinde und die Krieger- und Soldatenkameradschaft legten eine Schale am Kriegerdenkmal zum Gedenken nieder.
(Text/Bilder: Limmer)