Zugegeben Feichten ist nicht Monaco und ganz so mondän geht es in der 1200 Seelengemeinde auch nicht zu wie an der Côte d’Azur. Der Spaß am Nachmittag des Pfingstsonntag indess war mindestens genauso groß. Während man sich am Mittelmeer den besten Platz an der Rennstrecke sicherte, war es in Feichten das aufgestellte Zelt in das man sich noch vor dem Beginn der Veranstaltung drängte um dem Regen zu entweichen. Doch pünktlich zum Startschuß schloss der Himmel seine Regenschleusen, so dass sich an die 200 Fans an der Rennstrecke postieren konnten.
Erste Trainingsläufe wurden noch am Samstag Nachmittag im strömenden Regen absolviert. So manche Fahrstrategie wurde erstellt und auch wieder verworfen. Keines der acht Teams ließ sich dabei über die Schulter blicken. Eine Gemeinsamkeit war jedoch auf den ersten Blick zu erkennen: die Technikerteams hatten alles gegeben um ihr Fahrzeug besonders windschnittig und mit bequemen Sitz für die knapp eineinhalb Kilometer lange Rennstrecke von Kaitl nach Ellerting auszustatten. Auf besondere Schikanen und Haarnadelkurven auf der Strecke verzichtete der Theaterverein als Veranstalter.
Als erstes Team ging die Kindermannschaft „Edlhamer Rennsemmeln“ auf die Piste, gefolgt von den „Phönixa“. Mit einer Gesamtleistung von 5411,4 Metern konnten die Phönixa, besetzt mit Victoria Fräger, Teresa, Regina und Michaela Zenz für sich verbuchen, die mit ihrem Wahlspruch „Vini, Vidi, Vici = sie kamen, sahen und siegten“ gleich ins Schwarze trafen. Nur 592,1 Meter dahinter belegten die Rennsemmeln mit Samuel Ackermann, Florian Hansen, Alex Pfaffinger und Xaver Wanker den zweiten Platz.
Bei den Erwachsenen konnte sich schon im ersten von vier Durchgängen die Edelhamer Orangenkiste, besetzt mit Christian Schillinger, Andreas Zenz, Dominik Zenz und Julian Zuber an die Spitze setzen. Hier haben sich die Arbeiten bis fast zur letzten Minute ausgezahlt, so dass insgesamt 5669,2 Meter gefahren werden konnten.
Die „Bartl-Hütte“ mit Bernhard Bahr, David Bartl, Christoph Klement und Maxi Sterflinger haben sich erst kurzfristig entschlossen an den Start zu gehen. Motiviert und mit Anfeuerungsrufe vom Band, so gingen sie auf die Strecke und wurden mit dem zweiten Platz belohnt.
Das Siegerteam aus vergangenen Jahren, der Theaterverein, mußte diesmal Federn lassen. Hier setzte das Technikteam auf falsche Reifen ihrer „Letzten Kiste“ , die einen Sieg um nur 282,3 Meter verhinderte. Doch freute sich die Fahrermannschaft mit Monika Bichler, Heinz Häuslschmid, Hans Huber und Georg „Goggo“ Maier über ihre Platzierung. Mit an den Start gingen wie im letzten Rennen die Kiste von „KFZ-Buchner“. Mit ihrem Motto „wir sind nicht die Schöneren, dafür die Schnelleren“ verpassten Markus Ackermann, Anton Pfaffinger, Günther Satara und Robert Wimmer nur knapp einen Stockerlplatz. Ganz entspannt im Liegesitz ging die Seifenkiste der Freiwilligen Feuerwehr ins Rennen. Schon kurz nach dem Start konnten Michael Hausperger, Hans Hintermeier, Andreas Salzeder und Andi Seidl die Hände in den Schoß legen und darauf vertrauen, dass die Kiste trotz ihres Mottos „die Piste ist zu naß“ ihren Weg ins Ziel findet. Ein wenig der Schwung fehlte der „Schiaßa Kist’n“, besetzt mit Manuel Heitzmannsberger, Andi Holzner, Michael Holzner und Diana Ober. Hier waren die zahlreichen Fans voll gefordert ihre Fahrer buchstäblich mit Anfeuerungsrufen ins Ziel zu tragen.
Da die Erlöse der Veranstaltung der Kirchenrenovierung zugute kommt, ließ es sich Simon Söldenwager, Moderator und Vorstand des Theatervereins, nicht nehmen, kurzfristig Bürgermeister Hans Aicher, Pfarrer Michael Witti und Pater Nelson Parakkadath zur „Strecke der Heiligkeiten“ zu bitten. Nach anfänglichem Zögern erklärten sie sich bereit ihren Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung in der „letzten Kiste“, dem ausrangiertem Theatersarg beizutragen.
Als erster des Trios ging Bürgermeister Hans Aicher an den Start. Doch bei seiner engagierten Fahrt legte er sich so sehr in die Kurve, so dass die Kiste nicht nur buchstäblich in Rauch aufging. Ein Achsbruch, vermutlich aus Materialermüdung, so die Experten, beendete die Fahrt vorzeitig. Mit einer weiteren Seifenkiste wurde der Durchgang wiederholt und diesmal kam das Gemeindeoberhaupt unter den Klängen von AC/DC’s „Highway to Hell“ und unter großem Jubel ins Ziel. Mit großem Lampenfieber ging Pfarrer Michael Witti an den Start. Hier halfen auch die Stoßgebete und „Hell’s Bell’s“ nichts, denn er blieb vier Meter hinter dem Gemeindeoberhaupt. Pater Nelson Parakkadath nutzte die Chance, kurzfristig ins Trainigslager zu gehen um sich mit dem Gefährt vertraut zu machen. Die Fangesänge und Heike Schäfer’s „Glocken von Rom“ ermöglichten seinen Sieg mit 1295,5 Metern.
Eine gelungene Veranstaltung trotz der anfangs unsicheren Wetterlage, bei der Glühwein statt Maibowle der Renner war, resümierte Simon Söldenwagner.
(Text/Bilder: Limmer)
Lieber Michael,
am kommenden Sonntag möchten wir dir unseren Erlös aus dem Seifenkistenrennen offiziell übergeben.
Könntest du mir eine Bankverbindung zukommen lassen, auf die ich das Geld überweisen kann?
So bekommst du am Sonntag einen schönen Scheck für die Übergabe und am Montag ist das Geld auf dem Konto.
Vielen Dank und liebe Grüße
Gabi
Bankverbindung ist schon unterwegs zu dir!!!