Ein Christkind aus Papier, das gibt es bei Erika Thaler in Engertsham zu sehen. Dieses Christkind samt Maria und Josef, Hirten, Stall und Dorfgemeinschaft ist in vielen unterschiedlichen Formen und Größen dargestellt. Jedes Jahr werden es mehr, so dass zwei Zimmer im Wohnhaus schon fast nicht mehr ausreichen und einige der Ausstellungsstücke ihren Platz im Eingangsbereich gefunden haben. Über 130 Papierkrippen aus den Böhmen, Österreich, Tschechien und Deutschland mit bis zu 120 Figuren sind dort ebenso zu finden wie Streichholzschachtelkrippen, Faltkrippen, Karten mit weihnachtlichen Motiven, Wachsanhänger, Christbaumanhänger, Adventskalender, sowie Kinder- und Krippenbücher. Erika Thaler sammelt diese Papierkrippen nicht nur seit beinahe 30 Jahren, sondern fertigt diese Krippen auch noch selbst. Mit Schere und Kleber ist sie das ganze Jahr bei den Bastelarbeiten zu finden. Die bedruckten Bögen mit den großen und kleinen Motiven findet sie inzwischen nicht mehr in den einschlägigen Läden, sondern im Internet. Die Hintergründe und Präsentationskisten schreinert Ehemann Josef.
Nicht nur die Nachbildung der Altöttinger Bretterkrippe von Sebastian Brandstetter (1989), sondern auch „das Paradeisl“, die Papierkrippe gemalt von Nikolaus Wasmeier mit einer Tradition von über 400 Jahren ist in Engertsham zu finden. Vor allem die Krippen wie „die Anbetung der Könige“ von Heinrich Kluibenschedl (Tirol), die Theaterkrippe von Jakob Ferdinand Schreiber (Böhmen) aus dem 19. Jahrhundert oder die spätnazarenische Papierkrippe der deutschen Zeichnerin Ruth Koser-Michaels von 1930/40 muten für den einen oder anderen Betrachter etwas kitschig an. Doch die Figuren mit freundlicher Mimik und den Details wie dem blühenden Kaktus oder den Überresten eines Vorhangs am Krippentor laden zur genauen Betrachtung ein. Viel Glitzer auf den kleinen Klappkrippen entführen zurück in die Kindheit in der diese Art von Bögen gerne auch als Gestaltungselement in Poesiealben verwendet wurden.
Ergänzt wird die Ausstellung mit Mitbringsel der Familie. Eine hawaiianische getöpferte Krippe im Kleinformat oder der Krippe in der Eierschachtel von einem Kind, sowie der Nachbildung einer Staniolkrippe einer Freundin ist ein besonderer Blickfang.
Eine Besichtigung der „Arme Leute Krippen“ wie die Papierkrippen auch genannt werden, in Engertsham bei Heiligkreuz ist jederzeit möglich. Um telefonische Anmeldung bei Erika Thaler, Tel. 08621/7825 wird gebeten. Der Eintritt ist frei.
(Text/Bilder: Limmer)
Respekt, was Sie da schaffen. Ich bin auch ein Fan von Papierkrippen, wohne in Köthen, Sachsen-Anhalt. Ich baue im Herbst und verschenke viele Krippen an Bekannte und in der Kirche. Habe eine große Sammlung an Krippenbastelbögen, darunter etliche Bethlem aus Tschechien. Die Böhmische Kastenkrippe auf dem Bild ihres Ausstellungsraumes habe ich auch gebaut. Es ist schön, dass man nicht ganz allein ist in seinem Hobby. Dieses erschöpft sich bei mir nicht nur auf Papierkrippen . Ich baue auch Puppenhäuser, Ritterburgen und Modelleisenbahnen. Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute bei diesem schönen Hobby. Über eine kleine Nachricht würde ich mich freuen.
Mit freundlichem Gruß, Klaus Weltge.