Pfarrbrief
2 In der Familie Gott erfahren Wie religiöse Erziehung heute gelingen kann Kinder sind die besseren Religionslehrer. Oft sind nämlich ihre bohrenden Fragen Anlass für Eltern und andere Erwachsene, sich neu Gedanken zu machen über das Warum und Wieso, das Woher und Wohin des menschlichen Lebens. Auch die Taufe eines Kindes oder Rituale und Feste, die in Kindergarten und Schule mit anderer Intensität begangen werden als zu Hause, können die Sehnsucht nach einem Le- ben mit Gott wecken. Doch wo ist im turbulenten Fami- lienalltag Platz für Spiritualität? Die Autorin Annegret Hiekisch zeigte einmal in einem ihrer Bü- cher, dass eine familienkompa- tible Spiritualität weniger eine Frage der verfügbaren Zeit als eine Frage der Haltung ist. Ihr Motto: Gott in allen Dingen su- chen, also auch am Wickeltisch, beim Bügeln und bei der Beschäftigung mit Kindern. „Gott zeigt sich mitten in unse- rem Leben, wo sich vielleicht unerwartet ein neuer Horizont auftut, wo Beglückendes geschieht, wo nach einem Streit Verzeihen möglich ist, wo ich plötzlich eine große Dankbarkeit in mir fühle oder wo ich die tiefe und unverdiente Liebe eines anderen Menschen spüren darf.“ Als Voraussetzung für diese Suche nach den Spuren Got- tes im Alltag nennt sie eine Haltung der Achtsamkeit. Sie hilft, die Sehnsucht nach Glück, erfülltem Leben und nicht zuletzt nach dem Kontakt zu Gott wach zu halten – und dafür dankbar zu sein. Konkret schlägt sie vor, Gott in den Alltag einzubezie- hen, etwa durch ein bewusst gesprochenes Stoßgebet, durch einen Gedanken an Gott in Zeiten des Leerlaufs, z.B. wenn man im Supermarkt an der Kasse wartet oder beim Arzt im Wartezimmer sitzt, und durch Achtsamkeitsübungen wie den Ta- gesrückblick. Diese Kleinigkeiten stellen im Alltag den Kontakt zu Gott her und hel- fen, ein Bewusstsein für die Gegenwart Gottes zu entwickeln. 1 Gerade auch in der Zeit nach der Erstkommunion tun sich Eltern schwer, mit ihren Arisehr sensible Phase. Daher sind alle Eltern unserer Erstkommunionkinder, aber auch alle anderen Interessierten herzlich zu einem Gesprächsabend „Mit Kindern über Gott reden“ am Mittwoch, 10. Juli, 19:30 Uhr, im Gasthaus Feichten (Hoch- zeitsstube im 1. Stock) eingeladen. Als kompetente und lebensnahe Referentin konnte Helene Urmann-Pauli vom Referat für „Ehe und Familie“ im Bistum Passau gewonnen werden. 1 Text: Borromäusverein, Bonn; in: Pfarrbriefservice.de; Bild: Sarah Frank; In: Pfarrbriefservice.de
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