Pfarrbrief
16 Zu guter Letzt: Event Erstkommunion? Ein lesenswerter Kommentar des Portals katholisch.de In diesen Wochen ist oder war wieder Erstkommunion in vielen Pfarreien. Alle Parkplätze vor der Kirche sind zuge- stellt und auch die Sitzplätze in den Bänken überfüllt, wo allsonntäglich die re- gelmäßigen Kirchen- besucher andächtig mitfeiern. Die Mütter der Kommunionkin- der in ultrakurzen Röcken und hochha- ckigen Schuhen unterhalten sich zu laut vor Beginn des Gottesdienstes. Väter filmen und fotografieren ohne Pause, Kaugummi kauend. Kaum jemand im Gottesdienst weiß, wann man sitzen, knien oder stehen muss. Mitbeten, mitsingen? Fehlanzeige. Die gestylten Kids warten auf ihre Geschenke, sind schlecht vorbereitet und undis- zipliniert. Am nächsten Sonntag ist die Kirche natürlich genauso leer wie immer. Wer so denkt, hat leider gar nichts verstanden. Nichts von den Sakramenten, nichts von der Eucharistie, nichts von einer gastlichen Kirche, ja vielleicht nicht einmal et- was von dem Gott, der selber Gastgeber dieser Feier ist und alle einlädt: die Unru- higen, die Ahnungslosen, die Zweifler und die Frommen. Sakramente sind immer gratis, aber nie umsonst, schrieb der Pastoraltheologe Ottmar Fuchs. Ihre Wirksam- keit bemisst sich nicht an der Häufigkeit des Kirchenbesuchs, sondern an der Gnade, die das Herz und den Tag froh macht. Das gilt ganz besonders für die Eu- charistie. Sie ist nicht eine Belohnung für die Braven und Vollkommenen, sondern Stärkung und Heilmittel auf dem Weg des Lebens und Glaubens. Was Papst Fran- ziskus vor allem im Blick auf die wiederverheiratet Geschiedenen klargestellt hat, trifft genauso auf die Erstkommunionkinder und ihre Familien zu. Die Bedingung für den Empfang der Eucharistie – Kinder und Erwachsene müssen ehrfürchtig darum wissen, dass es sich um kein gewöhnliches Brot, sondern um den Leib Christi han- delt – erfüllt auch die sparsamste Katechese. Ja, die Erstkommunion ist ein Event. Sie ist Ereignis der Nähe Gottes zu Gina-Lisa, Sophie, Paul und ihren Familien. Alle gastlichen Christen sollten sich bedingungslos mit ihnen freuen. Und Parkplätze und Stammplätze in der Kirchenbank gerne frei- geben. Dominik Blum Quelle : www.katholisch.de, In: Pfarrbriefservice.de - Dominik Blum leitet das Referat Erwachsenenseel- sorge beim Bischöflich Münsterschen Offizialat in Vechta. Druckerei Elfriede Grauer/Laufen a. d. Salzach
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