Pfarrbrief

4 Hochfest „Maria Patrona Bavariae“ Maria als Schutzfrau Bayerns wird am 1. Mai gefeiert Bayern ist nicht vorstellbar ohne Marienverehrung. Diese reicht tief in die Geschichte. Dass die Muttergottes sich so großer Beliebtheit in Bayern erfreut und in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum feiert, hängt nicht un- wesentlich mit seinem frommen katholischen Herrscherhaus zu- sammen. So war beispielsweise der baye- rische Herzog Maximilian I. (1573-1651) ein großer Marien- verehrer. Er war der Erste, der Maria offiziell als "Patrona Bava- riae", als Schutzfrau Bayerns, verehrte und ihr zu Ehren im Jahr 1620 an der Fassade sei- ner Residenz eine prächtige Ma- rienstatue mit dem Christuskind anbringen ließ. Im Jahre 1638 stellte er mitten auf den Haupt- platz (dem heutigen Marienplatz vor dem Münchner Rathaus) eine weitere, goldene Mari- enstatue mit Krone und Zepter und dem Jesuskind auf dem Arm, auf eine hohe Säule. Durch die Jahrhunderte hin- durch pflegten Herrscherhaus und Volk, Klerus und Laien eine große Verehrung gegenüber ihrer bayerischen Schutzfrau Maria. Schließlich hatte König Ludwig III. (1845-1921) das Anliegen, den vom Herrscherhaus eingeführten Titel der "Patrona Bavariae" von kirchlicher Seite offiziell anerkennen zu lassen. Und so bat der baye- rische König am 8. April 1916 Papst Benedikt XV. (1854-1922) hochoffiziell um die Einführung eines entsprechenden kirchlichen Hochfestes samt liturgischer Texte. Keine drei Wochen später gewährte der Papst diese Bitte und führte am 26. April 1916 das neue Hochfest ein. Der Termin wurde auf den 14. Mai festgesetzt. Nach- dem das Apostolische Dekret am 12. Mai bekannt wurde, konnte erstmals am Sonn- tag, dem 14. Mai 1916 - noch ohne die noch zu erstellenden liturgischen Texte - das neue Hochfest Mariens, der Schutzfrau Bayerns, gefeiert werden. Im Jahr 1917 wurde die Patrona Bavariae dann erstmals mit den neuen liturgischen Texten für Messfeier und Brevier gefeiert. Seit der Liturgiereform wird das Hochfest Patrona Bavariae immer am 1. Mai gefei- ert.

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