Pfarrbrief
2 „Wann endet die Weihnachtszeit?“ Maria Lichtmess und der Abbau des Christbaums Es soll Leute geben, die ihren Weih- nachtsbaum schon am 1. Weihnachts- feiertag entsorgen. Andere wiederum lassen ihre Weihnachtsdekoration bis zum 2. Februar stehen. Angesichts dieser Unterschiede taucht die Frage auf, wann denn nun die Weihnachts- zeit offiziell zu Ende ist. Nach liturgi- schem Kalender endet die Weih- nachtszeit am Fest der Taufe Jesu, das am Sonntag nach Heilig Dreikönig gefeiert wird. Früher allerdings galt vielfach Maria Lichtmess bzw. Darstel- lung des Herrn am 2. Februar als "Stichtag" für den Abbau des Christ- baumes. Dieses Fest wird genau 40 Tage nach Weihnachten gefeiert, denn es erinnert daran, dass Maria und Josef ihren Sohn Jesus entspre- chend der jüdischen Tradition 40 Tage nach seiner Geburt zum Tempel brachten, um ihn „vor Gott darzustellen“ d.h. Gott zu weihen. Maria folgte damit zugleich der jüdischen Vorschrift, nach der Frauen 40 Tage nach der Geburt eines Sohnes als unrein galten, und danach ein Reinigungs- opfer darbringen mussten. Die Bezeichnung „Mariä Lichtmess“ kam auf, als man begann, an diesem Tag die für das nächste Jahr benötigten Kerzen zu weihen und zu diesem Zweck Licht(er)messen durchführte. Vom „Licht“ ist auch in der Bibelstelle die Rede. So preist der Prophet Simeon, als er der heiligen Familie im Tempel be- gegnet, Jesus als das „Licht, das die Heiden erleuchtet“. Das Licht symbolisiert die neue Hoffnung, die durch den Gottessohn in die Welt gekommen ist. Aufgrund der Verbindung mit der Lichtsymbolik wird das Namensfest des heiligen Blasius – des Fürsprechers von Menschen mit Halskrankheiten – oft vom 3. auf den 2. Februar vorgezogen. Dann wird im Anschluss an die Liturgie des Lichtfestes der so genannte Blasiussegen gespendet, bei dem der Priester zwei gekreuzte Kerzen vor den Hals des zu Segnenden hält. 1 Das Fest der „Darstellung des Herrn“ wird im Pfarrverband heuer am Samstag, 2., und Sonntag, 3. Februar gefeiert. Bei den Vorabendgottesdiensten, bzw. bei den Gottesdiensten am Sonntag um 10:00 Uhr, werden die Kerzen gesegnet, die Erst- kommunionkinder stellen sich vor und es wird der traditionelle Blasiussegen am Ende gespendet. Allen, die in diesen Monaten die Erstkommunionkindern auf dem Weg der Vorbereitung begleiten, gilt schon an dieser Stelle der Dank aller Pfarran- gehörigen. 1 Text erschienen in der Weihnachtsausgabe 2008 (Titel: „Unsere Wurzeln“) des Pfarrbriefs „St. Johann Baptist Aktuell“ der Pfarrei St. Johann Baptist Gröbenzell
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