„Was machst du denn heute Abend?“ war die Frage eines Freundes von mir. „ Gehst du mit auf den Berg zum Sterne schauen?“
Etwas überrascht und verwirrt hab ich dann nach kurzer Überlegung zugesagt und so sind wir dann auf um etwa halb 9 Uhr abends Richtung Hochfelln losgefahren.
Auf dem Gipfel angekommen und weit ab von jeglichen Lichtern der Ortschaften, bot sich uns ein einmaliger Anblick – Sterne leuchtend hell. Leider konnten wir diesen beeindruckenden Anblick nur auf einem Foto mit nach Hause nehmen.
Sterne sind aber nicht nur am Himmel. Am Christbaum sind Sterne, sie sind aufgedruckt auf buntem Geschenkpapier. Hotels präsentieren ihre Ausstattung mit der Anzahl an Sternen und in den vergangenen Tagen sind die Sternsinger in unseren Pfarreien unterwegs gewesen, haben einen Stern mitgetragen.
Liebe Schwestern und Brüder,
tragen wir auch einen Stern mit uns mit? – Vielleicht nicht so einen, wie ich gerade in den Händen halte, aber vielleicht in unserem Herzen?
Menschen, die sozusagen die „Stars“ in unserm Leben sind, für die einen sind diese weltberühmt, für andere vielleicht ein wichtiger Mensch an seiner Seite; jemand, der man gern hat, der einem viel bedeutet. Vielleicht ist es der, der einem in dunklen Zeiten den Weg weist.
Vielleicht sind auch wir Sterne? Sind vielleicht wir – jeder – von uns „Stars“ -Sterne des täglichen Lebens für andere, zu denen sie aufblicken? Überlegen wir einmal, wo sind unsere Sterne? – Wann in unserm Leben sind wir für andere ein Stern?
Doch manchmal sind diese Sterne auch sehr weit weg. Eigentlich unerreichbar, so wie die Sterne in der Nacht. Man sieht nur ihr Leuchten. Weit weg sind auch viele Menschen unseres Alltags. Menschen, die an den Rändern unserer Gesellschaft leben. Doch gerade vor diesen Menschen sollten wir nicht halt machen. Die Sternsinger ziehen durch alle Straßen unserer Gemeinden und bringen den Segen Gottes in jedes Haus zu jedem Menschen. In den letzten Tagen wart ihr, liebe Sternsinger, die „Stars“ des Alltags. Ihr habt Licht und Segen in die Häuser gebracht. Ein Dienst, der hohes Ansehen verdient.
Liebe Schwestern und Brüder,
wo sind also die Sterne, die „Stars“ des Alltags? Wo bringen diese mit ihrem Leuchten, Licht zu anderen Menschen? –
Wo sind für uns Sterne, zu denen wir aufblicken? –
Wenn wir mit dem Gedanken, für jemand anderen Licht zu sein, unser Leben durchleben, damit diesem Leuchten Menschen nachgehen können, um den Weg zu finden, dann sind wir ein Stern, der für andere leuchtet.
Amen
Nikolaus Pfeiffer