Ein gesanglich und instrumental vielseitiges Kirchenkonzert zur Ehre Gottes erlebten rund 200 Besucher am Kirchweihsonntag in der Harter Pfarrkirche, die vor 88 Jahren am 4. Oktober 1927, vom Passauer Bischof Sigismund Felix der „Heiligen Familie“ geweiht wurde. Seither ist diese letzte im neubarocken Stil erbaute Kirche, die vom damaligen Expositus Albert Hamberger unter vielen Entbehrungen geschaffen wurde, den Einheimischen und Hierhergezogenen zur Heimat geworden. Ausschlaggebender Grund für das Benefizkonzert war die in die Jahre gekommene Kirchenorgel, die nun einer Renovierung bedarf. Mittlerweile ist die rund 30 Register umfassende Orgel nach einer Erstreparatur wieder voll bespielbar, doch fehlt noch das eine oder andere, um das Instrument wieder über Generationen hinweg voll bespielbar zu erhalten, nach gnädiger Schätzung ein Betrag bis zu 25.000 Euro.
Pfarrer Michael Witti ging zu Beginn des Benefizkonzertes auf die Geschichte der Harter Kirche, der mit Abstand jüngsten neben den altehrwürdigen Kirchen im Pfarrverband Feichten, ein. Das wunderschöne Instrument, die Orgel zu erhalten, war das Anliegen des Konzertes. Diese zu pflegen und miteinander den Glauben zu besingen, erlebten die in sich gekehrten Besucher in eineinhalb Stunden ergreifender Kirchenmusik. Darbieter waren die rund 40 Sänger umfassende Kirchenchorgemeinschaft von Hart und Wald, der zwölfköpfige Kinder- und Jugendchor, die vierköpfige Harter Schola, die Thalhauser Bläser sowie weitere Solisten. Die Gesamtleitung oblag Rosmarie Staar, die das umfangreiche Programm auf dem Piano instrumental begleitete.
Von der Orgelempore herab eröffneten die Thalhauser Bläser (Ltg. Alois Dietweger, Bariton; Günther Matzner, Tenorhorn; Stefan Nuber junior und senior, sowie Peter Schneider, je Flügelhorn; Konrad Bernhart, Tuba sowie Angela Unterhuber, Klarinette) mit dem bekannten „Trumpet Tune“ von Henry Purcell das Konzert. Mit einer Intrade und Fanfare sowie zwei weiteren Stücken bereicherten die Thalhauser Bläser das festliche Programm. Passend zum Kirchweihsonntag sang die Chorgemeinschaft das vierstimmige Lied „Wie lieb sind mir deine Wohnungen“ des Komponisten M. Kiemle. Des Weiteren ertönten die Stimmen der Walder und Harter Chöre zu klassischen Stücken von Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach, zum bekannten Taizé-Lied „Laudate omnes gentes“, oder auch zu neureligiösen Lob- und Dankliedern. Herausragend war das Lied „Victoria veritatis caritas“, das zur Bischofsweihe von Stefan Oster komponiert und aufgeführt wurde. Den Text, der die Wahlsprüche von Bischof Oster, die seinen geistlichen Weg vom Ordensgelübde bis hin zur Bischofsweihe prägte und prägen, verfasste Sabine Rödiger und Stefan Oster.
Frischer Gesang zu deutschen und englischen Kirchenliedern bot der Harter Kinder- und Jugendchor, instrumental begleitet mit Geige, Klarinette, Blockflöte, Gitarre und Piano. Herausragend das Instrumentalstück „Concertino in ungarischer Weise“, dargeboten von der elfjährigen Vicky Freutsmiedl auf der Geige zusammen mit Rosmarie Staar auf dem Piano. Die Harter Schola mit Gerhard Ertl, Werner Esterbauer, Annemarie Kerbl und Rosmarie Staar, beeindruckte mit dem a-cappella-Gesang „Gott hat mir längst einen Engel gesandt“ und einem englischen Segenslied. Alle Chöre stimmten abschließend in das Lied „Lass uns in deinem Frieden“, komponiert von Joachim Raabe, voluminös mitein. Nach langanhaltendem Applaus der Besucher dankte Pfarrer Michael Witti allen Mitwirkenden und ganz besonders Rosmarie Staar für das Zustandekommen des Benefizkonzertes sowie allen Besuchern aus nah und fern, die sich abschließend noch zu einem gemütlichen Imbiss im Pfarrheim einfanden.