Die Kirchenrenovierung der Pfarr- und Wallfahrtskirche schreitet voran. Über die aktuellen Maßnahmen konnten sich Alois Brunner vom Kunstreferat des Bistums Passau, Gebietsreferent Robert Pinker, Paul Huber vom Landesamt für Denkmalschutz, und Kreisheimatpflegerin Renate Heinrich einen Eindruck machen. Dabei stellten Diplom-Holzrestaurator Volker Jutzi und Diplom-Restauratorin Claudia Salzberger die die Arbeiten an der Raumschale der vergangenen Wochen vor.
Am deutlichsten sind die Fortschritte derzeit an der Gestaltung der Säulen und Pilaster zu sehen. Viele der Feichtner werden sich noch an die farbige marmorartige Farbgebung erinnern, die bis zur letzten Renovierung 1973 vorherrschte. Doch hat man sich in den 70ern entschieden, die Farbe zurückzunehmen und Säulen und Pilaster in schlichtem Weiß zu halten. Nun orientiert man sich wieder an der ersten Fassung von 1763 um dem Original damaliger Zeiten wieder nahe zu kommen.
Bei den ausführlichen Befundungen konnte Diplom-Restauratorin Claudia Salzberger bis auf farbliche Strukturen der Erbauerzeit treffen. Aber auch ungewöhnliche Funde, wie Engerlköpfe oder kleine Tiermotive aus noch früheren mittelalterlichen Fassungen wurden gefunden und gesichert. In den letzten Monaten seit Weihnachten ist nun Ludwig Wagner von der Firma Gruber am Werk um den Säulen den Marmorcharakter, der im linken Seitenschiff als anschauliches Muster freigelegt wurde, zurückzugeben. Bis zu neun Arbeitsgänge seien dafür nötig, berichtet der 40jährige. Mit den verschiedenen Grau-, Rot- und Ockertönen gibt er dem grundierten Untergrund sein steiniges Aussehen. Es werden anschließend die Rohstellen verfeinert, sowie Steineinschlüsse und Quarzadern herausgearbeitet. Dafür verwendet Wagner Kalk mit Pigmenten. Auch die Brüstung der Empore und Orgelempore soll ihre Farbigkeit zurückgegeben werden, führt Claudia Salzberger aus. Helles Ocker, Gold und farbige Blattranken sollen die Grundtöne des Deckengewölbes wieder aufgreifen, genauso wie es in früheren Jahren zu sehen war. Einen Einblick in die Gestaltung in der Rokoko-Zeit mit ausführendem Freskanten Franz Joseph Soll wird im Deckengewölbe des rechten Seitenschiffes sichtbar bleiben. Die Arbeiten an den Deckenfreskos sind nun in den letzten Zügen um den Kirchenraum mit der Lichtanlage in LED-Technik ins rechte Licht zu rücken.
Schnell einig wurde man sich, als es um die einzubauenden Kniebänke ging. Hier präsentierte Volker Jutzi ein anschauliches Muster mit Klappmechanismus. Einzig gab Paul Huber zu bedenken, dass eine Patinierung dem natürlichen Alterungsprozess angepasst werden soll. Auch sollen Polster an den Kniebänken angebracht werden, so die Informationen von Kirchenpfleger Franz Westner. In der Werkstatt von Steinmetz Albert Pollety wird der Taufstein aus dem Jahre 1625 in den nächsten Wochen fachgerecht restauriert und ergänzt. Der Taufstein soll nahe des Altarraums einen neuen Platz erhalten. Im nächsten Schritt sollen die Arbeiten am Orgelprospekt und dem Chorbogenkreuz erfolgen. Im Oktober wird Bischof Dr. Stefan Oster den Altar weihen und ihn so seiner Bestimmung übergeben. Bis die Pfarrkirche in vollem Glanz erstrahlen kann, wird jedoch noch viel Zeit ins Land gehen. Ziel ist es, bis zur 500 Jahr Feier des heutigen Kirchenbaues im Jahre 2018 die Arbeiten zur Gänze abzuschließen.
(Text/Bilder: Limmer)