Ein weiterer Föhntag, so klang es aus dem Radio bei der Wettervorhersage. Da war es doch der richtige Programmpunkt, den die Führungen der Seniorenkreise, vor Wochen für diesen Tag eingeplant hatten. 12:00 Uhr bereits die Abfahrt, denn wir hatten einiges vor uns. Die Omnibusfahrt führte durch die Region Rupertiwinkel mit einer kurzen Schleife durch das Salzburger Land. Den Untersberg, um den sich zahlreiche Mythen und Sagen ranken, hatten wir als markante Landmarke eine Weile vor uns. Nach der Begrüßung der Fahrgäste flocht Maria Pfundstein gleich einmal die Sage über den -Kaiser Karl der Große- ein, der im Untersberg auf seine Auferstehung wartet; alle hundert Jahre aufwacht und wenn er sieht, dass immer noch die Raben um den Berg fliegen, dann schläft er ein weiteres Jahrhundert. Nach dieser Geschichte ging es flott dem ersten Ziel entgegen:
Der Enzianbrennerei Grassl -in Berchtesgaden, Gewerbegebiet Gartenau. In der ältesten Enzianbrennerei Deutschlands wurden wir von einem Mitarbeiter freundlich begrüßt und erfuhren gleich einmal, dass der berühmte Grassl-Gebirgsenzian seit 1602 in Berchtesgaden gebrannt wird. Neben dieser Spezialität werden in diesen Hauptbetrieb in der Unterau 30 verschiedene Kräuter- Fruchtliköre hergestellt. Ein Film über die harte Arbeit des BergBrenners, der seinen Arbeitsplatz in einer uralten Brennhütte übern Königssee hat, dort nach den Wurzeln gräbt und noch in alter Brenntechnik edle Destillate herstellt, folgte. Es schien beinahe, als würden wir Besucher von dem würzigen Duft der Liköre eingenebelt, schon standen wir bei den „süßen Verführern“ der Verkostung im Verkaufsraum. Da wir doch alle das 18. Lebensjahr bereits überschritten hatten, durften wir unbedenklich die Einkaufstüten mit Mitbringsel füllen!
Nach kurzer Fahrt war das Zentrum des Marktes Berchtesgaden erreicht. Eine gute ½ Stunde Aufenthalt gewährte Frau Pfundstein für den Rundgang. Den Reichtum, den die Salzgewinnung der Region im Laufe der Jahrhunderte bescherte, zeigt sich an den stolzen Bürgerhäusern. In den Schaufenstern fesche Trachtenmoden. Die Berchtesgadener „War“: Bunt bemalte Spanschachteln, kunstvoll geschnitzte und gedrechselte Gegenstände, sehenswerte Krippendarstellungen. Ach, man wollte gerne noch bleiben!
Aber es wurde Zeit für den geselligen Teil des Ausfluges. Die weitere Fahrt führte zu einem faszinierenden Aussichtspunkt des Berchtesgadener Landes. In 1.100 Meter Höhe steht mit einer atemberaubender Aussicht der –Hotel Gasthof Nutzkaser-. Die großen Panoramafenster im Gastraum des Hotels ließen für alle einen Rundumblick zu. Was für ein Anblick! Wie eine mächtige Majestät wacht der Watzmann (2.713 m) über den Talkessel. Die untergehende Sonne streifte noch das Watzmannhaus (1.420 m). Über die deutsche Alpenstraße, brachte Chauffeur Hans, seine Fahrgäste sicher und ruhig in die Heimat zurück.