Musterachse lässt die ursprüngliche barocke Farbpracht schon wieder erahnen
Die Innenrenovierung der altehrwürdigen Pfarr- und Wallfahrtskirche „Maria Feichten“ macht gute Fortschritte. In enger Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und unter fachkundiger Aufsicht von Diplom-Restauratorin Claudia Salzberger hat nun das Team der Kirchenmaler unter Andreas Gruber eine eindrucksvolle Musterachse im Langhaus geschaffen. Am Kapitell einer der großen Säulen des Mittelschiffs wurde die weitgehend originale Farbfassung des 18. Jahrhunderts freigelegt, die auf den Trostberger Maler und Freskanten Joseph Soll und dessen Werkstatt zurückgeht.
Die Wandfläche ist weiß gekalkt worden und die vorher in blassem Ocker gehaltenen Arkanthus-Stuckaturen erscheinen nun wieder in edler Plastizität. Der Hintergrund ist in einem leichten Grauton gehalten. Davor sind die einzelnen Elemente dann in einem satt leuchtenden Ocker gehalten und mit dezenter Blattvergoldung in ihrer Wirkung verstärkt worden. Der gleiche warme und strahlende Ockerton findet sich künftig auch wieder in den Malereien der einzelnen Jochbögen wieder, die bisher auch sehr zurückhaltend gefasst waren und kaum mehr dem einst prächtigen Original entsprachen.
Auch bei den Umrahmungen der großen Deckenfresken werden diese barocken Farben künftig wieder zum Leuchten kommen. Die Fresken selbst sind in überraschend gutem Zustand und werden nach Fertigstellung der Rahmenfassung lediglich gereinigt. Retuschen sind hier wohl kaum nötig. Das Ergebnis wird dennoch ein beeindruckender Festsaal Gottes mit offenem Himmel
sein, der in seiner Wirkung durch die geplante neue Lichttechnik mit weitgehend indirekter Beleuchtung noch verstärkt werden wird. Während der Sommermonate wird der ganze Kirchenraum entsprechend dieser Musterachse von den Kirchenmalern gestaltet. Untersuchungen im Deckenbereit ergaben, dass dort ursprünglich noch weitere Malereien waren, die die reichen Stuckaturen ergänzten. Mangels größerer Befunde können diese aber leider nicht mehr rekonstruiert werden.
Wann genau die Marmorierung der Säulen und Wandpilaster nach alten Befunden in Angriff genommen wird, steht derzeit noch nicht ganz fest. In jedem Falle wird diese Marmorierung mit den schon in der Musterachse verwirklichten Kapitellen die ursprüngliche Pracht dieses Gotteshauses neu erahnen lassen. Der geplante Kostenrahmen von drei Millionen Euro, der durch die Bischöfliche Finanzkammer und die Pfarrkirchenstiftung Feichten getragen wird, wird nach wie vor strikt eingehalten. Spenden für dieses monumentale Werk werden nach wie vor benötigt.