Gedanken zum 15. Sonntag im Jahreskreis 2014 – Lesejahr A (M. Witti)
Meine Lieben,
der „Sämann“, die „Körner“, die „Saat“ die aufgeht – oder auch nicht –, hier erzählt mir Jesus viel von mir selber, von meinem Leben, von meinem ganz normalen Alltag.
Er spricht in Bildern, die dem ganz alltäglichen Leben entnommen sind. Deshalb hat es auch viel mit mir und meinem Leben zu tun.
Wenn er heute hier wäre, würde ich vielleicht so mit uns reden:
Göttlicher Sämann,
es liegt net an dir,
Dei Saatkorn waar guad
doch mei Acker is z’schlecht,
a Grund, warum
dass‘ a nix bringt.
Denn oft foit dei Wort
Wiara Sam auf’n Weg,
garnet durchlaassö
hart wiara Boa.
Dann hab i mein‘ Acker
zum Rummöplatz gmacht
und die Wort dös geht
unter im Gschroa.
A andersmoi is‘ ma,
ois greiffad die Wort,
doch es treibt koanö
Wurzl’n – vageht.
Is dö Ackerschicht z’dünn
und gar felsig da Bodn,
vakimmt oiß, kaam,
dass a weng steht.
Dann wieder gaab’s Zeitn,
da waar i bereit,
wiara diafg’ackert’s,
fei’g’eggert’s Fejd.
Da dastickn’s dö Dornen
der Gier und der Sorg,
umwuchern’s ois
Geist dieser Wejd.
Drum, göttlicher Sämann,
hör, wia i di bitt‘,
die Pflugschar grab
diaf in mi ei,
wirf in mi dei Saatkorn,
dass‘ wachst und gedeiht:
lass mi dei Rekord-
ernt’n sei![1]
[1] Huber, Max: Glauben auf Boarisch, Pustet, Regensburg 21982, S. 118 f.