Schon seit einiger Zeit klingt die Orgel in Heiligkreuz immer wieder mal krumm und schief. Das hat die Kirchenverwaltung veranlasst diese prüfen zu lassen. Im letzten Jahr kam Christian Müller, Orgelsachverständiger des Bistums Passaus und nahm das Musikinstrument, gebaut 1938 von der Firma Georg Glatzl aus Altmühldorf, in Augenschein. Müllers Fazit: die Orgel muss dringend saniert werden – zu groß die Schäden. Kosten entstehen dabei in Höhe von 40 500 Euro, so Thaler. Geld das von der Kirchenstiftung bezahlt werden muss. Zehn Prozent der Summe übernimmt das Bistum Passau.
Immer wieder wurde in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten kleinere Reparaturen vorgenommen – „wie in einem Flickwerk“, so Pfarrer Michael Witti. Bei der letzten großen Kirchenrenovierung 2005/06 wurde der Spieltisch versetzt, so dass mehr Platz für den Chor entstand. Als letzte größer Maßnahme war man 2012 mit der Windversorgung und der Einschaltung der Registerbox zugange. 2015 waren es nur kleinere Maßnahmen, die erledigt wurden. Jetzt stehen eine komplette Reinigung und Schimmelbehandlung, die Überarbeitung der Klaviatur und Pedale, die Erneuerung der Membrane und des Hauptbalgs, eine höhenverstellbare Orgelbank und zum Schluss die Nachintonation und Stimmung der elektropneumatischen Orgel auf dem Plan. Weil die Elektrik noch aus der Bauzeit stammt und nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards entspricht, muss auch die Elektrik mit Einzeltonabsicherung vorgenommen werden, fasst Kirchenpfleger Franz Thaler die Hauptarbeiten zusammen. „Da kommt einiges auf uns zu“, so Witti gefasst.
Armin Vogl, Orgelbauer aus Osterhofen wird nun die Orgel unter seine Fittiche nehmen und die Arbeiten durchführen. „Dafür werden die Register Stück für Stück ausgebaut und in der Werkstatt des Niederbayern gereinigt und auf Vordermann gebracht“, erklärt Witti. Die Maßnahme ist vom Bistum Passau als Notmaßnahme eingestuft und soll Ende des Jahres begonnen werden, kündigt der Kirchenpfleger an. In dieser Zeit bleibt die Pfarrkirche jedoch nicht ohne Kirchenmusik. Auf einer Truhenorgel, die am Seitenaltar aufgestellt wird, sorgen die Kirchenmusiker für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes. „Die Arbeiten sollen bis spätestens Ostern abgeschlossen sein“, hofft Franz Thaler.
Die Heiligkreuzer Pfarrkirche wurde schon im 12ten Jahrhundert erwähnt. Die ersten Hinweise auf eine vorhandene Orgel finden sich im Jahr 1754 – als sogenanntes „Werkl“. Eine erste richtige Orgel wurde unter Vikar Johann Baptist Scheftlmayer (1837-59) eingebaut und Vikar Matthias Leitl (1872-1884) veranlasste die Errichtung der Orgelempore und den Einbau einer neuen Orgel mit acht Registern. Im Verlauf des ersten Weltkrieges mussten die Orgelpfeifen abgeliefert werden und Pfarrer Franz Joseph Maurer ließ im Jahr 1922 neue einsetzen. Die aktuelle Orgel aus dem Jahr 1938 verfügt über zwei Manuale, einer Pedalklaviatur und 16 Register mit etwa 800 Pfeifen.
Über finanzielle Unterstützung der Sanierungsmaßnahmen freut sich die Kirchenstiftung. Spendenkonto:
Pfarrkirchenstiftung Heilig-Kreuz Auffindung
Raiffeisenbank Trostberg
IBAN: DE29 7116 0000 0001 9397 26
(Text/Bilder: Limmer)