Bei einem Ortstermin am Donnerstag, 13. Februar 2014, mit Mag. Paul Huber vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und Kreisheimatpflegerin Renate Heinrich von der Unteren Denkmalschutzbehörde am Landratsamt Altötting stießen die angedachten Maßnahmen in der Feichtener Kirche auf positive Resonanz.
Wie schon vor einem Jahr bereits angesprochen, werden im Bereich des Dachstuhls keine größeren Eingriffe vorgenommen werden. Auch wenn eine „leichte Schieflage“, die noch aus der Bauzeit herrührt, wohl immer wieder für leichte Rissbildungen über der Orgelempore verantwortlich ist, wird es hier zu keiner größeren Maßnahme kommen. Der statische Bestand ist nicht gefährdet. Korrekturen würde man erst vornehmen, wenn irgendwann einmal größere Dacharbeiten fällig wären. Dies aber ist in absehbarer Zeit sicherlich nicht der Fall. Die aktuellen Risse werden geschlossen. Eine Neubildung von Rissen innerhalb längerer Zeiträume wird in Kauf genommen, da nach Jahren eine erneute Behandlung dieser kleineren Rissschäden ungleich billiger wäre als jeder Eingriff in den gesamten Dachaufbau.
Die Überlegungen zu den Warmwasser-Heizkörpern in den Kirchenbänken wurden ebenfalls gutgeheißen. Sie werden schräg unter der Sitzfläche angebracht, so dass die Sitze selbst – wie bisher – klappbar bleiben. Farblich sind sie dem Gestühl so angepasst, dass sie optisch so gut wie nicht in Erscheinung treten. Durch eine entsprechend geringe Vorlauftemperatur wird das historische Gestühl durch die Wärme keinen Schaden nehmen. Die große Oberfläche gibt aber dem Kirchenbesucher durch die bessere Strahlungswärme ein behagliches Gefühl, ohne dass der Raum selbst „überheizt“ wird.
Ein „heißes Thema“ waren seit langem die Bankpodeste, die ursprünglich nicht ausgebaut werden sollten. Die Holzrestauratoren haben nun aber doch so gravierende Schäden entdeckt, dass auch von Seiten der Denkmalpflege einem Ausbau der schwer beschädigten Teile zugestimmt wurde. Natürlich wird alles erhalten bleiben, was an alter Substanz noch gut und wertvoll ist.
Auf der Nordseite des Langhauses waren die Bankpodeste durch Kondenswasserbildung an der kalten Außenwand stark in Mitleidenschaft gezogen. Hier soll durch eine vorsichtige Temperierung der Wand im unteren Bereich die gefährliche Feuchtigkeit bekämpft werden, ohne dass in den originalen Verputz eingegriffen wird. Denn unter der seit der Barockzeit getünchten Putzfläche finden sich zum Teil noch Malereien aus älterer Zeit, die zwar nicht freigelegt werden, aber in jedem Fall unter der Kalktünchung unversehrt erhalten bleiben sollen.
Die Mitglieder der Feichtener Kirchenverwaltung, sowie Alois Brunner, Kunstreferent im Bistum Passau, und Robert Pinker, Gebietsreferent beim Diözesanbauamt, zeigten sich erfreut, dass nun für alle in diesem Jahr anstehenden Arbeiten die Weichen gestellt sind. Sobald die Arbeit der Holzrestauratoren weit genug vorangeschritten ist, kann dann mit dem Gerüstaufbau im Kirchenraum begonnen werden. Wenn die Witterung weiterhin so mild bleibt, kann dann auch bei entsprechenden Außentemperaturen der Kirchenmaler mit den Arbeiten an der Raumschale beginnen, die die ursprüngliche Pracht aus der Zeit des Rokoko nach und nach wieder erlebbar machen.