Am Weißen Sonntag, 23. April 2017, feierte die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) Hart a. d. Alz ihr 40-jähriges Gründungsjubiläum. 300 Gäste sind zum Festgottesdienst in die Pfarrkirche „Heilige Familie“ nach Hart a. d. Alz gekommen. KAB-Diözesanpräses Franz Schollerer, KAB-Ortspräses Pfarrer Michael Witti zelebrierten sowie Betriebsseelsorger Diakon Otwin Marzini assistierte den Festgottesdienst. Die Chorgemeinschaft von Hart und Wald gestalteten den Gottesdienst kirchenmusikalisch. Über ein gesegnetes Erinnerungsband freuten sich 18 Vereine aus den Landkreisen Altötting und Traunstein. Im Anschluss an den Festgottesdienst fand ein Festzug zum AlzChem-Betriebsrestaurant unter Anführung von der Thalhauser Blasmusik und Festleiter Ferdinand Achatz statt. 210 Festgäste durfte der Vorsitzende der KAB Hart a. d. Alz, Franz Wastl, im AlzChem-Betriebsrestaurant begrüßen. Darunter KAB-Kreispräses Ludwig Samereier, KAB-Diözesan- und Kreisvorsitzender Jürgen Peuckert, ehemaliger KAB-Diözesanvorsitzender Manfred Köhler, Diözesanjugendpfarrer Wolfgang de Jong, ehemaligen KAB-Kreis- und Ortspräses Pfarrer Eduard Mayer, Bürgermeister Georg Heindl aus Unterneukirchen sowie Bürgermeister Johann Aicher aus Feichten. Grußworte sprachen Garchings 1. Bürgermeister und Schirmherr Christian Mende, Landrat Erwin Schneider, KAB-Diözesanvorsitzende Angelika Görmiller, KAB Ehrenkreisvorsitzende Brunhilde Aigner sowie KAB-Diözesansekretär im Ruhestand Klaus-Peter Burmann. Festwirt Georg Schartner mit Team kümmerte sich um die Verpflegung. Das Musik-Duo „Drent und Herent“ Waltraud Grünwald und Helga Thurner unterhielten die Festgäste humorvoll. Präses Pfarrer Michael Witti moderierte eine Diskussionsrunde zu folgenden drei Fragen: 1. Wie wichtig ist für Sie die Katholische Soziallehre nach Aussagen von Papst Franziskus? 2. Die KAB engagiert sich gegen die Altersarmut und für Alterssicherung. Wie unterstützen Sie die Perspektiven des Verbandes? 3. Welche Erwartungen haben Sie an die KAB und was schätzen Sie an der KAB? Beantwortet wurden die drei Fragen von Jasmin Geltinger (DGB-Kreisvorsitzende Altötting), Hannes Kreller (KAB-Landesgeschäftsführer München), Christian Mende (1. Bürgermeister und Schirmherr) und Tobias Zech (Mitglied des Bundestages). Für 40 Jahre Gündungsmitgliedschaft bei der KAB Hart a. d. Alz wurden Wilhelm Bobenstetter, Maria Luise Reichenwallner, Anneliese Urban, Maria Wastl und Franz Wastl mit Verleihung der Urkunde vom KAB-Bundesverband mit einer Ehrennadel in Silber mit Goldkranz sowie Verleihung der Urkunde vom KAB-Ortsverband und ein Weinpräsent geehrt. Nachmittags gab es ein leckeres Kaffee- und Kuchen-Buffet. Alle Festgäste durften eine Festschrift mit nach Hause nehmen. Als Gastgeschenk erhielten die Vereine und Ehrengäste zudem ein Weinpräsent mit eigens für das Fest gestalteten Etikett “Himmlischer Jubiläumswein”. Das Schlusswort sprach die Vorsitzende des KAB-Ortsverbandes Hart a. d. Alz Eva Germer.
Rückblick:
Die Gründung des Sozialverbandes erfolgte am 18. Januar 1977 im Harter Pfarrheim, nachdem der damalige KAB-Diözesanpräses Konrad Unterhitzenberger in seiner Missions-Schlusspredigt auf die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung hingewiesen hatte. In seiner Einladung schrieb er: „Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), das ist eine Vereinigung von katholischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und den Ehefrauen der Arbeitnehmer, die sich um soziale Gerechtigkeit bemühen und die Grundsätze der Katholischen Soziallehre in den verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens zu vertreten suchen, eine Vereinigung von Frauen und Männern, die sich um konkrete Verwirklichung des Christentums auch im Bereich der Arbeitswelt bemühen. Die KAB ist keine Gewerkschaft, auch keine Ersatz- oder Gegengewerkschaft, sie richtet sich auch nicht gegen Gewerkschaften. Die Aufgabe der KAB liegt auf einer anderen Ebene.“
Zur Gründungsversammlung konnte der damalige Ortspfarrer Wilhelm Krammer im Pfarrheim neben 23 anwesenden Frauen und Männern insbesondere Domvikar und Diözesanpräses der KAB, Konrad Unterhitzenberger, Passau, KAB-Diözesansekretärin Amanda Amon (heute Dropalla), Passau, sowie KAB-Sekretär Klaus-Peter Burmann vom Sekretariat Burghausen, begrüßen. Im Anschluss daran sprach Diözesanpräses Unterhitzenberger über den Sinn und Zweck einer KAB.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1977 traten 22 Frauen und Männer dem neu gegründeten KAB-Ortsverband Hart/Alz bei. Der monatliche Mitgliederbeitrag belief sich auf 2,00 DM, Familienmitglieder zahlten 0,50 DM. In diesem Beitrag war die gemeinsame Zeitung der KAB, die „GZ“, sowie eine kostenlose Beratung und Vertretung miteingeschlossen. Die anschließende schriftliche Wahl einer Vorstandschaft brachte folgendes Ergebnis: Albert Lucha, 1. Vorsitzender, Maria Lentner, 1. Vorsitzende, Franz Wastl, stellvertretender Vorsitzender, Hans Losleben, Kassier, Maria Wastl, Schriftführerin und Pressearbeit. Präses war Pfarrer Wilhelm Krammer. Am 14. Februar 1977 fand die 1. Vorstandsitzung im Pfarrheim statt. Auf der Tagesordnung stand: 1. Bezirkskonferenz, 2. Nächste Vorstandsitzung, 3. Erarbeitung eines Programms mit Wochentagfestlegung. Vom 14. bis 19. Juni 1977 fand in Burghausen die Ketteler-Woche anlässlich des 100. Todestages von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler statt. Der Harter KAB-Ortsverband beteiligte sich am Festabzeichen-Verkauf in Burghausen un erzielte mit 1.594 DM den größten Verkaufserlös, der zur Finanzierung der Ketteler-Gedenkwoche bestimmt war.
Zur Ketteler-Feier am 18. Juni 1977 kamen 55 Personen aus dem österreichischen Burgenland. Der Harter Ortsverband stellte Privatquartiere für Übernachtun mit Frühstück vom 18. auf 19. Juni 1977 zur Verfügung. Es war der Beginn einer jahrelangen Freundschaft mit der KAB aus Schattendorf/Burgenland.
Bereits ein Jahr nach der Gründung war der Ortsverband auf 50 Mitglieder angewachsen. Zeitweise zählte der Harter Ortsverband über 200 Mitglieder und war der stärkste Ortsverband im Kreisverband Altötting. Gegenwärtig gehören 120 Mitglieder dem Harter Ortsverband an.
Zum heutigen Jahresprogramm zählen neben der alljährlichen Jahreshauptversammlung der Arbeitnehmersonntag, die Kreuzwegandacht, die Ostereieraktion, die Maiandacht, der Fronleichnams-Stationsaltar, das Sonnwendfest, die Organisation und Bewirtung beim Pfarrfest, die Bergmesse, das Weinfest, das Seniorenturnen sowie Vorträge. Abwechselnd mit der Kolpingfamilie Heiligkreuz richtet die KAB Hart im Pfarrverband Feichten den Ehejubiläumstag aus. Mitglieder werden zu halbrunden und runden Geburtstagen besucht. Darüber hinaus beteiligt sich der Ortsverband an Veranstaltungen auf Kreis- und Diözesanebene. Über die Christliche Arbeiterhilfe (CAH) konnte der Ortsverband in Not geratene Familien finanziell unterstützen. In den vier Jahrzehnten konnten immer wieder namhafte Beträge für Kirche, Pfarrheim, Pavillon, Kindergarten, Kirchenorgel sowie für wohltätige Zwecke gespendet werden. Viele freiwillige Helfer trugen dazu bei, die Festveranstaltungen zu gestalten.
1. Vorsitzender:
Albert Lucha von 1977 bis 1991, anschließend Ehrenvorsitzender
Franz Hill von 1991 bis 1992
Rudolf Erber von 1992 bis 1994, kommissarisch
Stefan Haas von 1994 bis 1999
Franz Wastl von seit 1999
1. Vorsitzende:
Maria Lentner von 1977 bis 1983
Helga Kurz von 1983 bis 1987
Brigitte Matzner von 1987 bis 1995
Regina Peterlunger-Burmann von 1995 bis 1999
Brigitte Matzner von 1999 bis 2003
Elfriede Rieger von 2003 bis 2012
Michaela Eberhard von 2012 bis 2015
Eva Germer von seit 2015
Präses:
Pfarrer Wilhelm Krammer von 1977 bis 1989
Pfarrer Eduard Mayer 1989 bis 2000
Pfarrer Dr. Johann Peter Rechenmacher von 2000 bis 2002
Pfarrer Wolfgang de Jong von 2002 bis 2011
Pfarrer Michael Witti seit 2011
(Text/Bilder: Maria Wastl)